Jahresrückblicke für 2020 sind irgendwie nicht das, was wir gerade brauchen. Daher haben wir aus der „Feminismus oder Schlägerei“-Redaktion uns entschieden, das einfach zu lassen. Stattdessen versuchen wir, hoffnungsfroh auf das gerade angebrochene neue Jahr 2021 vorauszublicken: Worauf freuen wir uns? In was setzen wir unsere Hoffnungen? Und wird das Patriarchat endlich gestürzt werden?
Eva
Für 2021 gibt es einiges, auf das ich mich sehr freue und auf das ich hoffe. Zum einen ist da mein feministischen Seminar, dass ich im April in der Frankenwarte halten darf. Aber schon im Januar kann ich an einem digitalen Barcamp der bpb zu Geschlechterrollen in Games teilnehmen und ich hoffe auch, dass meine Dissertation nächstes Jahr veröffentlicht werden kann und es vielleicht sogar wieder Veranstaltungen wie das Litcamp HD oder größere Treffen vor Ort geben kann.
Mein zweitjüngster Sohn kommt in die Schule, meine Tochter geht zur Erstkommunion und mit etwas Glück finde ich nach der Promotion auch einen Job. Ich freue mich auf all die Artikel von „Feminismus oder Schlägerei“ und auf meine neue Reihe zu Diversity bei Mojoreads, auf eine dritte Runde #WirlesenFrauen und all die kleinen Ziele, die wir erreichen können. Es kann nur besser werden.
Mari
Worauf ich mich 2021 freue? Wie jedes Jahr auf die Abenteuer, die auf mich warten. Vor allem freue ich mich aber, mehr als auf alles andere, auf den Covid-19-Impfstoff. In den letzten Wochen habe ich gemerkt, wie sehr das Jahr doch an meinen Kräften gezehrt hat, und auch die nächsten Monate werden nochmal hart. Umso mehr hoffe ich, dass mit dem Impfstoff irgendwann, wenn immer mehr Leute geimpft sind, wieder so etwas wie „Normalität“ zurückkommt.
Ich freue mich aber auch auf meine Leseprojekte, denn ich habe da schon wieder einige Listen am Start. Vielleicht melde ich mich 2021 zur Dissertation an, und wenn nicht, kann ich aus der Idee und dem Material noch ein Buch schreiben.
Ansonsten hoffe ich, dass ich dieses Jahr dazu komme, mehr Artikel zu schreiben, sowohl für „Feminismus oder Schlägerei“, als auch für meinen Blog, Crow and Kraken.
Becci
Ich hab es nicht so mit der „2021 wird alles anders“-Mentalität, die gerade leicht um sich greift. Ich verstehe die Hoffnung, die mit einem neuen Jahr kommt, aber ich bin gleichzeitig sicher, dass wir noch eine Weile mit der aktuellen Situation zu tun haben werden. Machen wir das beste draus, wo wir es können – und versuchen wir, unser Innerstes nicht zu früh wieder auf „normal“ umzustellen, damit die Schläge nicht zu tief treffen.
Ich freue mich auf Zeit mit meinem Neffen, wenn man sich endlich wieder öfter sehen kann, und seinen 1. Geburtstag. Ich will unsere Wohnung noch mehr zum perfekten Rückzugsort machen – wir sind 2020 umgezogen und es müssen noch Bilder an die Wände, ein paar neue Möbel her, und vielleicht ja auch mehr Farbe an die Wände? Farbe ist super, wenn man so viel zu Hause ist! Außerdem starte ich am Montag einen neuen Job: Ich habe mich nach 5 Jahren aus einer Festanstellung wegbewegt, um etwas Neues zu wagen – weil die neue Stelle so sehr nach mir klang. Möge sich diese Entscheidung als eine gute herausstellen. Und nach diesem Film-armen Jahr freue ich mich ganz besonders auf einige schon angekündigte Filme von Frauen – „Nomadland“ und Marvels „The Eternals“ von Chloé Zhao, „Candyman“ von Nia DaCosta und NATÜRLICH „Matrix 4“ von Lana Wachowski, um nur ein paar zu nennen.
Gesellschaftlich wünsche ich mir, dass das Verständnis für die Sinnhaftigkeit von Homeoffice nicht nach dem Ende der Pandemie wieder abflauen und dass wir alle in dem für uns idealen Arbeitsmodell arbeiten können, wenn wir denn schon arbeiten müssen. Dass der Homeoffice-Boom in 2020 gerade Frauen wieder in die Carearbeitsrolle zurück geworfen hat, dürfen wir dabei nicht ignorieren.
Ach und hab ich schon erwähnt, dass 2021 das Jahr wird, in dem wir das Patriarchat endlich abschaffen? Ganz bestimmt 🙂