Natürlichkeit ist ein beliebtes Argument, sobald es um Geschlechterstereotype und ihre Verteidigung geht. Angeblich hat die Biologie vorgesehen, dass cis Frauen sich rund um die Uhr liebevoll und geduldig um den Nachwuchs kümmern. Angeblich sind cis Männer qua ihrer Biologie echte Schlägertypen, die Mammuts besiegen können und auf die gesammelten Früchte nur zu gerne verzichten. […]
Lach doch mal – nicht. Vom indoktrinierten Lächeln der Frau
Gefühlt sind die zwei häufigsten Sätze, die ich von meiner Mutter gehört habe: „Lach doch mal!“ und „Runzel die Stirn nicht so, es reicht, dass ich Falten habe“. Vor allem Ersteres habe ich auch von vielen anderen Leuten gehört, auch gerne in Abwandlungen. „Du guckst so ernst“, zum Beispiel. Aber auch die Annahme, ich sei […]
Österliche Fruchtbarkeit – von Eiern, Hasen und Mutterzwang
Ostern ist ein ziemliches Paradox. Die christliche Kirche feiert seit mehr als 1.700 Jahren die Auferstehung Jesu und hat dieses Fest passenderweise zu einem Fest der Fruchtbarkeit in den Frühling verortet, in dem auch die Welt jedes Jahr wieder neu aufersteht. Metaphorisch zumindest. So ähnlich hat die Kirche das ja mit Weihnachten und dem Lichterfest, […]
#StayTheFuckAtHome-Feminismus 101 in Zeiten von Corona
Wir sind zu Hause. Der Ausnahmezustand, in dem sich unsere Gesellschaft aufgrund der Ausbreitung des Corona-Virus gerade befindet, ist neu und ungewiss; wir können nicht auf unseren Erfahrungsschatz zurückgreifen, wie wir es sonst gerne tun, um unser Leben zu strukturieren. Gleichzeitig zeigt sich schmerzhaft, dass die Krise unterschiedliche Menschen unterschiedlich hart trifft: Personen, die von […]
Die Dämoninnen – von der Dämonisierung des Weiblichen
Kennt ihr Xanthippe? Ich begegnete ihr das erste mal in Caius ist ein Dummkopf, einem Jugendbuch, das im alten Rom spielt. Xanthippe war die Frau eines berühmten griechischen Philosophen – sein Name ist an dieser Stelle unwichtig – , die ihn stets drangsaliert und geradezu drakonisch genervt hat. Noch heute werden dominante Ehefrauen „Xanthippe“ genannt. […]
Mein Name an der Tür
„Wie heißen Sie denn jetzt?“, wurde ich nach meiner Hochzeit 2012 von unserer alten Bedienung in der Bäckerei gefragt. Mehrmals. Dass ich meinen Nachnamen behalten hatte, wollte ihr nicht so ganz in den Kopf gehen. Auch unser Vermieter nahm selbstverständlich an, dass mein Mann unseren gemeinsamen Nachnamen mitgebracht hatte. Denn wir waren nicht nur so […]